Das Bild vom „Gott in Weiß“ ist eine unabdingbare Notwendigkeit

Die ganze Hoffnung eines Patienten konzentriert sich gerade in entscheidenden Situationen des Lebens auf seinen Arzt, der das Unmögliche möglich machen soll. Mit ihm sind Hoffnung und Angst, Verehrung und Häme, aber auch Erfolg und Versagen verbunden. Lauter Paradoxien, die den Arztberuf umschreiben. Die Momente des Helfens und Heilen werden vom Patienten als magisch empfunden. Aber abseits der ganzen Magie wird von dem Arzt verlangt, die Lösung technisch korrekt auszuführen. Rationalität statt Emotionalität ist gefragt.

 

In den letzten Jahren hat sich die Gesellschaft zunehmend verändert. Die Rolle des Patienten beschränkte sich zuvor noch darauf, dem Arzt die erforderlichen Informationen über seine Krankheitszeichen zu geben, damit dieser eine Diagnose stellen kann. Mittlerweile fordern die Patienten aber mit einbezogen zu werden. Sie stellen nach ausgiebigen Recherchen im Netz Selbstdiagnosen und sitzen anschließend dem Arzt gegenüber und meinen zu glauben, was ihnen fehlt. Subjektive Bewertungen werden im Netz verfasst und Arztpraxen verglichen. Und so kann ein zu zügiges abspeisen der Patienten schnell Ihren guten Ruf zerstören. Meist reicht schon eine Bewertung und der potentielle Patient klickt Sie weg. Umso wichtiger ist es, dass Ihre Praxis effektiv und effizient zusammenarbeitet. Nur so können lange Wartezeiten und unzufriedene Patienten vermieden werden.

 

Studien zeigen, dass ein ideales Arztgespräch bei 15-20 Minuten liegen sollte. Das finden Sie zu lang?

Dann können Sie sich der Studie anschließen, denn diese hat herausgefunden, dass bei einer Praxis mit einem wöchentlichen Durchschnitt von 243 Patientenbesuchen ein einzelner Arzt nur 7,8 Minuten pro Patient Zeit hat. Trotz der scheinbaren aktiven Rolle der Patienten, ist also die Berücksichtigung ihrer emotionalen Bedürfnisse wie Menschlichkeit und Sorgfalt wichtig wie eh und je. Denn nur dies schafft Vertrauen und Verbindlichkeit. So heißt eine Praxis zu führen heute mehr als nur zu heilen. Es ergeben sich neue Herausforderungen. Schlagworte wie systematisches Management, sparsamer Umgang mit Ressourcen, systematische Darlegung und ständige Entwicklung von Qualität werden Ihnen sicherlich bekannt vorkommen. Doch die hierfür erforderlichen Qualifikationen sind bislang nicht Teil der Medizinerausbildung. 

 

Es liegt also an Ihnen sich mit diesen Themen zu befassen, wenn Sie auf Dauer die Zufriedenheit Ihrer Patienten aber auch Ihrer Mitarbeiter garantieren möchten.